🧼 Von Lavendel-Desaster zu Lieblingsprodukt: Meine Seifenreise in 3 Akten

Es gibt Dinge, die laufen beim ersten Mal einfach perfekt.
Seifen machen gehört nicht dazu. Zumindest nicht bei mir.
Heute stelle ich handgemachte Seifen her, die duften wie ein kleiner Urlaub, schäumen wie ein Wellnessmoment und aussehen wie Kunst zum Anfassen. Aber das war nicht immer so – oh nein.
Hier kommt meine Seifenreise in drei dramatisch-schaumigen Akten:
Akt 1: Der Anfang – oder: Ich und das Internet gegen die Seifenwelt
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Seife.
Ich hatte zehn Tabs offen: „Wie macht man Seife ohne alles in die Luft zu jagen?“ – die meisten davon widersprachen sich.
Aber hey, wie schwer kann’s schon sein? Fett, Lauge, Duft – zack, fertig. Dachte ich.
Das Ergebnis war ein bröseliger Block mit der Textur von altem Parmesan.
Farbe: Beige mit Hoffnung.
Duft: Eine Mischung aus Lavendel, Angstschweiß und einer Prise Enttäuschung.
Aber ich war stolz.
Für genau fünf Minuten.
Dann ist sie auseinandergefallen.
Auf dem Boden.
Vor Zeugen.
Akt 2: Die Erkenntnis – oder: Handschuhe. IMMER Handschuhe.
Nach dem Parmesan-Fiasko wurde mir klar: Seife ist kein Hobby. Seife ist ein Handwerk.
Ich habe gelernt:
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Rezept ist nicht gleich Vorschlag.
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Öle wiegen ist keine Gefühlssache.
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Wenn man beim Rühren „mal kurz aufs Handy schaut“, kann das ziemlich üble Konsequenzen haben.
-
Handschuhe sind nicht optional. Vor allem nicht, wenn man seine Finger gern in Originalfarbe behalten will.
Ich habe gebrutzelt, gerührt, geflucht – und gestaunt.
Denn irgendwann klappte es. Nicht perfekt. Aber: Seife, die wie Seife aussah!
Und duftete.
Und sogar pflegte.
Akt 3: Heute – oder: Von Chaos zu Konzept
Heute fließt das Öl präzise, die Lauge wird respektvoll gemischt, und die Düfte sind fein komponiert statt wild kombiniert.
Meine Werkstatt ist ein geordnetes Chaos aus Rührgeräten, Formen und Tiegeln mit kryptischen Aufklebern.
Ich stelle Seifen her, die:
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Pflege und Duft in sich vereinen,
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nachhaltig sind,
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und den Menschen, die sie benutzen, einfach ein gutes Gefühl geben.
Und ich liebe jede einzelne Phase:
Vom Zutaten sortieren über den ersten Duftmoment bis zum Verpacken.
Sogar das Abspülen. (Okay, fast.)
💬 Fazit: Perfekte Anfänge? Überbewertet.
Was ich aus meiner Seifenreise gelernt habe:
-
Fehler sind lehrreicher als jedes Tutorial.
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Kreativität kommt nicht aus Perfektion, sondern aus Neugier.
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Und: Wer nicht loslegt, macht auch keine Fortschritte (und keine Seife).
Heute bin ich stolz auf jedes Stück, das mein Lager verlässt.
Und ein kleines bisschen stolz auf mein früheres Ich, das trotz Lavendel-Desaster nicht aufgegeben hat.
Also: Egal, was du startest – fang einfach an.
Der Rest kommt mit dem nächsten Löffel Sheabutter.
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